WERMELSKIRCHEN. Die Zukunft der Elektromobilität macht in Wermelskirchen mit der Eröffnung des neuen E-Ladeparks auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus einen großen Sprung nach vorn. Sechs Parkplätze bieten Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge, darunter zwei hochmoderne DC-Lader mit je 300 kW Ladeleistung und ein AC-Lader mit 2 x 22 kW Ladeleistung. Diese leistungsfähige Infrastruktur ermöglicht es Fahrzeugen, schnell und effizient zu laden. Der neue Standort ist auch deshalb so günstig, weil die Wermelskirchener und auch auswärtige Kunden beim Laden gleich einen Abstecher in die Innenstadt zum Einkaufen oder Kaffeetrinken machen können.
Der Ladepark ist Teil einer zukunftsorientierten Ausbaustrategie, die auf den wachsenden Ladebedarf der E-Mobilisten abgestimmt ist. "Mit diesem Projekt setzen wir nicht nur ein Zeichen für umweltbewusste Mobilität, sondern auch für technologischen Fortschritt und Innovation", sagt Jens Langner, Geschäftsführer der BEW Bergische Energie- und Wasser-GmbH. Insgesamt betreibt die BEW jetzt 60 öffentliche Ladepunkte, darunter 8 DC-Ladepunkte (Schnelllader). Davon befinden sich in Wermelskirchen derzeit 22 Ladepunkte, davon 4 Schnellladepunkte.
Die Stadt Wermelskirchen und die BEW setzen sich gemeinsam dafür ein, Elektromobilität für alle zugänglich zu machen. So haben sie in enger Zusammenarbeit den Standort am Rathaus identifiziert, der aufgrund seiner zentralen Lage in der Innenstadt und den damit verbundenen Einkaufsmöglichkeiten während des Ladens äußerst attraktiv ist. "Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Verkehrswende voranzutreiben und gleichzeitig die Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern", betont Marion Lück, Bürgermeisterin der Stadt Wermelskirchen.
Für die Installation des neuen E-Ladeparks hinter dem Rathaus hat die BEW etwa 400.000 Euro investiert, wovon etwa 45 % durch Fördermittel des Landes NRW abgedeckt werden.
Insgesamt nimmt die Bedeutung der Elektromobilität weiter zu. Daher ist es wichtig, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur bedarfsgerecht weiter ausgebaut wird. „Der Zuspruch an unseren Ladesäulen wird immer größer. So haben an vielen Standorten die Verbrauchsmengen von 2022 auf 2023 um mehr als 30 % zugenommen, Tendenz weiter ansteigend. Man spürt, dass die E-Mobilität bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt und sich immer mehr trauen, auf die klimafreundliche Alternative umzusteigen“, betont Jens Langner. Noch wichtiger als der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur wird aber das Laden im halböffentlichen und privaten Bereich sein. Nach einer Studie, die der Rheinisch-Bergische Kreis Ende 2022 fertiggestellt hat, werden zukünftig über 95 % aller Ladevorgänge nicht an öffentlichen Ladepunkten, sondern vor allem zu Hause oder bei der Arbeit erfolgen.
Dass der bisherige bedarfsorientierte Ausbau der Ladeinfrastruktur richtig und zielführend ist, bestätigt auch Marion Lück: „Der Aufbau von Ladeinfrastruktur muss als dauerhafter Prozess für die kommenden Jahre verstanden werden und die heute vorhandene öffentliche Ladeinfrastruktur sinnvoll vor allem im privaten und auch im halböffentlichen Bereich ergänzt werden.“
Auch BEW kann diese Entwicklung bestätigen. Sie unterstützt Privatleute und Betriebe bei der Ausstattung mit eigenen Ladestationen. Allein in den letzten drei Jahren wurden fast 600 Wallboxen – so nennt man Wandladestationen für zu Hause – verkauft. Im betrieblichen Umfeld sind hier immer häufiger auch Ladelösungen in Zusammenhang mit einem Lade- und Lastmanagement gefragt.