Kürten macht den Anfang im Erdgasnetz der BEW: Die Gasgeräte werden schon 2023 mit einem neuen Gas betrieben werden. Dort erfolgt zuerst die Umstellung auf das sogenannte H-Gas, das zukünftig überall durch die Leitungen der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW) fließen wird. Deshalb haben Mitte Dezember die ersten Haushalte Post mit einer Terminankündigung von ihrem Netzbetreiber bekommen.
Bei rund 3.500 Gasverbrauchern in Kürten müssen jetzt nach und nach die Gasgeräte erfasst und deren Zustand überprüft werden. Die Erhebung wird etwa 30 Minuten je Gasgerät dauern und ist für den Kunden kostenlos. Die Arbeiten werden von zertifizierten Partnerfirmen der BEW durchgeführt. Die Monteure können sich ausweisen. Zusätzlich kann der Monteur für jeden Auftrag eine individuelle Zugangsnummer vorzeigen. So haben Trickbetrüger keine Chance!
Was wird genau gemacht?
Der Monteur erfasst die genaue Bezeichnung und Modelle aller Gasgeräte, damit die Anpassungsmaßnahmen geplant und ggf. die erforderlichen Bauteile für die Umstellung bestellt werden können. Bei den meisten Heizgeräten reicht ein Tausch der Brennerdüsen, manchmal ist es auch mit einer Anpassung der Einstellungen des Gerätes getan (Bsp. Düsendruck). Die Erfahrung zeigt, dass die Umstellung in der Regel schnell und einfach geht. Lediglich bei wenigen älteren Gasgeräten kann der Aufwand höher oder eine Umstellung nicht mehr möglich sein. In diesen Fällen hilft die BEW mit Rat und Tat.
Anhand einer Abgasmessung sowie Sichtprüfung wird in diesem Termin außerdem noch der Zustand der Gasgeräte beurteilt. Denn nur mängelfreie Geräte dürfen angepasst werden. Wenn Gasgeräte jedoch defekt sein sollten, muss der Eigentümer die Reparatur in Auftrag geben und diese auch bezahlen.
Unter www.bergische-energie.de/erdgasumstellung/ sind Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Erdgasumstellung zu finden.
Zudem steht unser Team Erdgasumstellung sehr gerne für Fragen unter 02267/686-230 zur Verfügung.
Selbstverständlich auch per Email: erdgasumstellung(at)bergische-energie.de.
Insgesamt werden im BEW-Netzgebiet ca. 26.470 Geräte umgestellt; davon ungefähr 6.900 in Wipperfürth, 4.440 in Kürten, 9.680 in Wermelskirchen und 5.450 in Hückeswagen. Der Zeitplan für die Umstellung ist von den Fernnetzbetreibern vorgegeben, die BEW muss die Anpassung der Gasgeräte fristgerecht abschließen. Die Erfassung der Gasgeräte erfolgt deshalb rund ein bis zwei Jahre vor dem Termin. Und dieser ist in Kürten am 29. August 2023, Wipperfürth am 2. April 2024, in Wermelskirchen am 14. Mai 2024 und in Hückeswagen am 9. Juli 2024. „Die Vorbereitung auf die Umstellung der Erdgasqualität ist eine Mammutaufgabe, die eine sehr saubere organisatorische und prozessuale Planung erfordert, damit alles klappt. Denn jedes einzelne Erdgasgerät muss zwingend angepasst oder – wenn das in seltenen Fällen nicht mehr geht – rechtzeitig ausgetauscht werden“, sagt Jens Langner, Geschäftsführer der BEW. Wichtig sind der BEW laut Jens Langner Transparenz und Aufklärung über die Erdgasumstellung. „Wir wollen damit auf beiden Seiten unangenehme Situationen vermeiden“, betont er.
Der Grund für die Umstellung ist nicht trivial: Das BEW-Gebiet wird, wie weitere Teile Deutschlands im Westen und Norden, noch mit niederkalorischem Gas aus den Niederlanden versorgt. Und die Vorräte der dortigen Quellen gehen zu Ende. Deshalb hat die Bundesregierung beschlossen, ganz Deutschland einheitlich mit hochkalorischem Gas zu versorgen, das aus Russland oder auch Norwegen kommt und dort reichlich vorhanden ist. Ab dem Jahr 2030 sollten dann alle Verbraucher in Deutschland dieselbe Gasqualität haben, das sogenannte H-Gas (High calorific gas).