Einmal im Jahr kann man in Hückeswagen einen besonderen Ort mit desinfizierter Spezialkleidung betreten, denn einmal im Jahr wird der Hochbehälter mit seinen zwei Kammern in Hückeswagen geleert und gereinigt. Diese Reinigung erfolgte in der letzten Woche. Unter einem unscheinbaren Erdhügel verborgen befindet sich der Hochbehälter „Am Raspenhaus“. Über eine lange Leiter gelangt man fast fünf Meter in die Tiefe, in einen beeindruckenden Raum von 4,60 x 12,50 x 10 Metern. Hier werden insgesamt 800 m³ Trinkwasser (400 m³ pro Kammer) gespeichert. Im Inneren des Behälters sind zwei große Säulen, ein dickes Füllrohr und ein großer Filter zu sehen, hinter dem sich das Entnahmerohr befindet. Das Trinkwasser wird aus dem Wasserwerk Kleineichen über ein Einspeiserohr in den Hochbehälter gepumpt. Die Pumpen des Wasserwerks fördern pro Stunde 80 Kubikmeter Wasser aus 30 Metern Tiefe an die Erdoberfläche. Über Rohre wird das Wasser hauptsächlich in das Hückeswagener Trinkwassernetz eingespeist. Überschüssiges Wasser wird im Hochbehälter „Am Raspenhaus“ zwischengespeichert. Der Hochbehälter gleicht tageszeitliche Schwankungen in der Wassernachfrage aus. Zu Spitzenzeiten, wie in den frühen Morgen- oder Abendstunden, werden in Hückeswagen bis zu 120 m³ Wasser pro Stunde benötigt. Durch seine Höhenlage sorgt der Hochbehälter zudem für den notwendigen Wasserdruck im Leitungsnetz.
Fakten zum Trinkwassernetz der BEW:
- Länge des Trinkwassernetzes: 708 Kilometer
- Im vergangenen Jahr wurden 2,8 Millionen Kubikmeter Trinkwasser durch das Netz geleitet
- Täglich werden 205 Kilometer Trinkwasserleitungen genutzt, um die Hückeswagener Haushalte mit frischem Trinkwasser zu versorgen.