Laute Kompressorgeräusche sind ein hörbares Zeichen, dass es weiter geht beim Glasfaserausbau: Im ersten Baucluster im Wipperfürther Osten werden die Glasfasern jetzt durch die bereits verlegten Leerrohre von den Kabelverzweigern in die Häuser eingeblasen. Parallel dazu werden die zugehörigen Abschlussdosen (APL) in den Gebäuden installiert. Technisch funktioniert das so: Die Glasfaser wird unter einem Druck von 4 bar in ein Kunststoffröhrchen von nur rund 8 Millimetern Umfang gepresst. Dabei wird das Glasfaserkabel bis zu 100 Meter pro Minute weitergeschoben. Zuvor wird ein sogenannter Molch, ein Schaumstoffteil, durch das Rohr geschossen. Der Molch schmiert das Leerrohr innen und öffnet es soweit, dass die Glasfaser sicher durchkommt. Ist die Glasfaserleitung eingeblasen, werden die Enden im Verteilerschrank mit einem speziellen Lichtbogen-Spleißgerät gespleißt, d.h. miteinander verbunden. „Technisch können Glasfasern bis zu einer Länge von weit über 1.000 Metern am Stück eingeblasen werden“, erklärt Jens Langner, Geschäftsführer der BEW, die im Auftrag der Kommunen Hückeswagen und Wipperfürth das Glasfasernetz aufbaut.
Die BEW hat Anfang August im Baucluster LVZ 1 mit dem Einblasen der Glasfasern begonnen. In den Ortschaften Altensturmberg, Egerpohl, Küppersherweg, Lendringhausen, Niederwipper, Peppinghausen und Stillinghausen bei Wipperfürth ist das Glasfasernetz weitestgehend fertig. In diesem Bauabschnitt sind 9.500 Trassenmeter Leerrohre verlegt worden, um die dortigen Haushalte ans turboschnelle Internet anzuschließen. Surfen können die Haushalte über dieses zukunftssichere Netz jedoch erst, wenn auch die Glasfasern in den Haupttrassen sowie zu den entsprechenden Verteilstationen eingeblasen sind und das Glasfasernetz in Betrieb genommen wird.
Informationen zum Förderprojekt Glasfaser in den Städten Hückeswagen und Wipperfürth sind auch online unter www.bergische-energie.de/glasfaser abrufbar.
Zukunftstechnik bis ins Haus
Die BEW verlegt Glasfaserleitungen bis ins Haus, „Fiber to the Building“ (FTTB) genannt; nicht nur bis in den nächsten Verteilerkasten. „Diese Übertragungstechnik ist nahezu unbegrenzt leistungsfähig. Sie ist die Technik der Zukunft“, erklärt Jens Langner, „der Kunde bekommt damit garantiert die Bandbreite, die er bestellt hat.“ Jens Langner sieht in einem starken, stabilen und schnellen Internet einen wichtigen Standortfaktor für die Region. Es stärke nicht nur die Wirtschaftskraft, sondern erhöhe auch die Lebensqualität in ländlichen Bereichen, betont er.