Von Natur aus gut

Trinkwasser in Hückeswagen, Wermelskirchen und Wipperfürth braucht kaum Aufbereitung – Rohwasser schon von hoher Güte – BEW informiert über Verfahren

Das wertvollste Lebensmittel ist nicht etwa Kaviar, Safran oder Trüffel, sondern Trinkwasser. Es ist in Deutschland auch das am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Am Samstag (26. Juni) hat die Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW) die aktuellen Aufbereitungsverfahren des Rohwassers zu Trinkwasser veröffentlicht. Für Wermelskirchen und Wipperfürth bezieht die BEW das Wasser von zwei Vorlieferanten. Es stammt aus der großen Dhünntalsperre sowie der Genkel- und der Wiehltalsperre. Das Trinkwasser für Hückeswagen ist überwiegend Grundwasser, das die BEW selbst fördert und in einem eigenen Wasserwerk aufbereitet. „Unser Wasser ist von Natur aus gut. Sowohl das Wasser aus den Talsperren als auch das selbst geförderte Grundwasser muss nicht aufwändig behandelt werden. Es braucht kaum Aufbereitungsstoffe“, informiert Christoph Czersinsky, zuständiger Abteilungsleiter für die Gas- und Wassernetze von der BEW. In Hückeswagen verwendet die BEW lediglich gefilterte Luft für die Einstellung des pH-Werts und Ultraviolettes Licht (UV) für die Desinfektion. Das Wasser aus den Talsperren wird mit einer geringen Menge Chlor desinfiziert, eventuelle Trübungen werden durch ein Flockungsverfahren (Eisen(III)-chlorid) entfernt. Die dafür verwendeten Stoffe werden bei der Aufbereitung aus dem Trinkwasser vollständig entfernt. Das Trinkwasser ist geschmacks- und geruchsneutral. Die Desinfektion wird durchgeführt, um ganz sicherzustellen, dass das Wasser hygienisch und mikrobiologisch für den menschlichen Genuss einwandfrei ist. Die angewandten Verfahren sind für die Wasseraufbereitung in Deutschland gängig: rund 40 Prozent der Wasserversorger desinfizieren mit UV-Licht, rund 29 Prozent mit Chlor. „Wir sind uns der Verantwortung für einwandfreies Trinkwasser bewusst. Es ist das Lebensmittel Nummer1“, betont Christoph Czersinsky.

BEW-Wasserwerk Kleineichen für Hückeswagen

Die 15.000 Einwohner von Hückeswagen werden von der BEW überwiegend mit Trinkwasser aus eigenen Brunnen beliefert. Gefördert wird es aus 30 Metern Tiefe im Wasserwerk Kleineichen. „Die Qualität des Grundwassers ist von so hoher Güte, dass wir nur noch mit UV-Licht sicherheitshalber desinfizieren, sonst braucht es keine Aufbereitung“, fügt Guido Urban an. Vom Wasserwerk aus gelangt das Trinkwasser zunächst in den Hochbehälter Am Raspenhaus, wo es meist nur für wenige Stunden verbleibt. „Der Speicher dient auch als Puffer für Spitzenverbrauchszeiten, wie in den frühen Morgen- oder in den Abendstunden und an heißen Sommertagen, wo mehr Wasser für Garten, Pool gebraucht wird“, informiert er. Der Hochbehälter hat noch eine weitere Funktion: er sorgt für den richtigen Druck im Wassernetz. Bis zu 80.000 Liter fördert die BEW pro Stunde in ihrem Wasserwerk in Kleineichen. Nach der Aufbereitung wird es über große dicke, grüne Rohre in das Hückeswagener Trinkwassernetz abgegeben.